Bericht von Reinhard Schantz beim Dekanatsrat über seine Tätigkeit beim Diözesan-Katholikenrat.

Liebe Mitglieder des Dekanatsrates!

Sie haben mich zusammen mit Frau Bender in den Katholikenrat der Diözese Speyer gewählt.

Wenn es gewünscht wird, kann ich gerne von meiner Tätigkeit berichten.

Vor ca. 1 Jahr habe ich Herrn Braun gebeten dem bisherigen Dekanatsrat die Internetadresse der dahner Kolpingfamilie mitzuteilen. In der Homepage habe ich bereits einen umfangreichen Vortrag über meine Tätigkeit im Dekanats- und Katholikenrat veröffentlicht, den ich bei der Kolpingfamilie in Dahn gehalten habe. Sie konnten ihn anklicken und sich informieren. Allerdings waren die Adressaten dieses Berichts die Dahner Kolpingfamilie und weitere Gäste. Danach richteten sich auch die Ausführungen.

Deshalb meine Information in kurzen Zügen, weil bei denen, die dort rein geschaut haben bereits vieles bekannt ist.


Jedes Mitglied des Katholikenrates wurde für die konstituierte Sitzung, also im Vorfeld des eigentlichen Beginns, vor der eigentlichen Arbeit, aufgefordert, Themen und Fragestellungen vorzuschlagen mit denen sich der Katholikenrat in der neuen Legislaturperiode beschäftigen soll.

Ich habe am 30. April 2004 folgendes vorgeschlagen:

Themen:

1. Brauchen wir neue Wege für die Weitergabe unseres Glaubens und der christlichen Grundwerte an die nächste Generation. (Jugendkirche)


2 Ehe und Familie, Kinderarmut in Deutschland, Probleme

der Überalterung unserer Gesellschaft.

3. Kirche und Arbeitswelt zwischen Globalisierung, neo- Kapitalismus und Katholischer Soziallehre.

.


4. Zukunft der Pfarreien in Anbetracht des Priestermangels. Sind wir Laien für die Umsetzung des Pastoralplanes gerüstet(Grunddienste usw.)?

5. Einfluss der öffentlichen Medien, Schulen, Literatur etc. auf die Weitergabe des Glaubens und der christlichen Werte. Welche Antworten haben wir darauf? (Christliche Journalisten, Buchautoren, unsere Informationen und unser Einfluss in Medien auch Fernsehen).

6. Geschwisterlichkeit, Geschwisterlicher Umgang in unserer Kirche. Ich fügte hier auch die Frage der Ökumene dazu. Und Gespräche mit anderen Religionen.

. 7.Verantwortung für die Schöpfung




Jedes Mitglied des Katholikenrates hat solche Vorschläge gemacht. Es wurde statistisch festgestellt welche Themen am meisten Vorgeschlagen wurden und diese wurden in Ausschüssen und im Gesamtkatholikenrat bearbeitet. Resolutionen verfasst. Aktionen eingeleitet usw. Institutionen angeschrieben, Öffentlichkeitsarbeit über die Medien betrieben.

In der Schnittmenge waren viele von meinen Vorschlägen dabei. Das Thema Kirche und Arbeitswelt war in vollem Umfang dabei. Ich erinnere an die Veranstaltung in Pirmasens, zusammen mit der protestantischen Kirche, bei der u. a. auch Erzbischof Dr. Ludwig Schick Bamberg anwesend war und zum Thema Globale Situation – Wirtschaften im Dienst des Lebens 12 Thesen aufgestellt hat.

Auch aktuell auftretende Probleme wurden in diese Arbeit des Katholikenrates aufgenommen. Z.B. Spätabtreibung, Verankerung von Gott in den Vertrag der EU usw. Problem Priestermangel.

So war auch das Problem sparen, wegen des geringeren Aufkommens der Kirchensteuer aktuell. Diese Problem hat uns in einigen Vollsitzungen mit dem Bischof und dem Generalvikar sehr beschäftigt. (wenig Einfluss)

Der Katholikenrat hat Rahmenbedingungen an die Bistumsleitung gegeben, die bei den Einsparungen unbedingt eingehalten werden sollten.

Ich will 4 Punkte der Rahmenbedingungen nennen.

1. Kirche als Ort der Glaubenserfahrung erhalten

2. Kirche als Heimat und Gemeinschaft

3. Kirche als Ort der Mitwirkung und Mitentscheidung

4. Kirche als Trägerin von sozialem und politischem Engagement.

Direkt Rückmeldung haben wir von der Bistumsleitung nicht bekommen. Unser Einfluss war meines Erachtens unbefriedigend. Es steht ja auch nicht in der Kompetenz des Katholikenrates darüber zu entscheiden. Unterschriftenaktionen gegen Schließungen haben wir aber mitgetragen und Unterschriften gesammelt.


Zu Beginn der Legislaturperiode wurde auch

jedes Mitglied des Katholikenrates aufgefordert in einem Arbeitsausschuss mitzuarbeiten.

Ich entschied mich für die Ausschüsse Innerkirchliche Fragen, Untertitel: Geschwisterlichkeit in unserer Kirche

Und für den Ausschuss Kirche und Gesellschaft. In diesem Ausschuss war ein großer Wechsel der Mitglieder, sodass er nicht effektiv arbeiten konnte und aufgelöst wurde.

Im Ausschuss Innerkirchliche Fragen haben wir auch Vorstellungen und Wünsche an unsere Priester besprochen und erarbeitet und unsere Vorstellungen mit den angehenden Priestern und dem Regens im Priesterseminar diskutiert.

In diesem Ausschuss Innerkirchliche Fragen war wohl der größte Erfolg die Vorplanung und Vorbereitung der Herbstvollversammlung 2007 mit dem Thema: Zukunft unserer Kirche - Zukunft der Gemeinden.

Dazu sage ich jetzt nur, dass in den nächsten Tagen eine Broschüre an alle Pfarreien herausgeht, die 5 Modelle aufzeigt, wie in der heutigen Zeit in Pfarreien gearbeitet werden kann. Diese Modelle fußen auf der Erkenntnis aus der Sinusstudie über die verschiedenen Milieus, die heute in Deutschland vorhanden sind. Wir haben diese Modelle nicht entworfen, sondern Theologen und Leute, die vor Ort in der Seelsorge stehen. wie unser Weihebischof Georgens, der Vorsitzende des Katholikenrates aus Erfurt, T Kiefer vom Ordinariat usw. Diese haben selbst diese Modelle in der Praxis entwickelt oder auf Modelle zurückgegriffen, die sich in der Praxis auf der Basis der Veränderungen in unserer Gesellschaft bereits bewährt haben.

Wenn in den nächsten Tagen diese Broschüre vorliegt, lohnt es, sich damit eingehend zu beschäftigen und vielleicht Anregungen zu bekommen für die aktuelle Arbeit in den Pfarreien.

Was uns vom Ausschuss Innerkirchliche Angelegenheiten nicht gefallen hat war, dass wir zur Änderung oder Weiterführung des Pastoralplanes nicht gefragt wurden, nicht mitberaten durften.

Sie kennen z.B. das besondere Problem, dass nach dem neuen Pastoralplan in Wort-Gottes-Feiern von Laien keine Kommunion mehr ausgeteilt werden darf, wenn kein Priester oder Diakon dabei ist. Diese Eile, in der diese Veränderungen vorgenommen werden mussten, ist wohl auch auf das Ausscheiden unseres Altbischofs zurückzuführen. Es fehlte die Zeit. Er wollte die Angelegenheit in`s Einvernehmen mit Rom noch auf die Reihe bringen.

Danke für das Zuhören.

Wer noch Fragen hat kann diese gerne stellen. Ich werde dazu Stellung nehmen, falls ich diese Fragen beantworten kann.