Kolpingfamilie und Politik:



Getreu dem Kolpingwort „Sei ein verantwortungsvoller Staatsbürger, der bereit ist, auf der Grundlage christlicher Werte in Gesellschaft und Staat hineinzuwirken“, haben wir in den zurückliegenden Jahren immer wieder versucht uns über Entwicklungen, Veränderungen, Notwendigkeiten in unserer Stadt, in der Verbandsgemeinde und in unserem Land zu informieren, uns darüber eine Meinung zu bilden und in unseren begrenzten Möglichkeiten, Initiativen zu ergreifen.

Einige unserer Mitglieder haben sich bzw. hatten sich in verschiedenen politischen Gremien zur Verfügung gestellt, um Menschen zu dienen und für sie zu arbeiten. Zu den Mandatsträgern zählen: Bürgermeister Manfred Schreiner, Dahn, Bürgermeister Josef Hammer, Fischbach, Beigeordneter Franz Burkhart und Reinhard Schantz, Stadtrat.

In unserer Kolpingfamilie waren bzw. sind aber auch Mitglieder, die als Profi in der Politik tätig sind bzw. tätig waren. Es sind: Dr. Werner Marx (MDB) † , Dr. Klaus Dieter Uelhoff (MDB).

Als kompetente Referenten konnten wir besonders unsere Mitglieder, Dr. Klaus Dieter Uelhoff, Bürgermeister Manfred Schreiner, aber auch Landtagsabgeordnete, unseren Landrat Duppre, den ehemaligen Finanzminister des Landes Rheinland/Pfalz Emil Wolfgang Keller und viele andere Persönlichkeiten gewinnen.

So referierte und diskutierte MDB Klaus – Dieter Uelhoff bereits am 3.3.1997 bei uns über den Wirtschaftsstandort Deutschland. In diesem Zusammenhang fragten wir: Welche Einschnitte ins soziale Netz sind notwendig und, besonders für die kleinen Leute, ertragbar. Sind die Renten wirklich sicher? Diese Fragen sind leider bis heute nicht gelöst.

Dr. Uelhoff referierte und diskutierte auch, im Frühjahr 1990, mit uns über das Thema Wiedervereinigung. Er verglich die beiden Systeme der DDR und der alten Bundesrepublik miteinander und warnte vor der Illusion, dass die Probleme der Wiedervereinigung so schnell zu lösen wären. Aus der heutigen Sicht kann man nur feststellen, wie recht Dr. Uelhoff doch gehabt hat.

Mit Dr. Uelhoff diskutierten wir auch über das Kruzifixurteil des Bundesverfassungsgerichts und die christliche Tradition in der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Diskussion wurde auch an die Entfernung der Kruzifixe aus den Schulen im Nazi-Deutschland erinnert.

Zeitlich voneinander getrennt nahmen sich Dr. Uelhoff und R. Rinke

von der AOK die Pflegeversicherung vor. Demnach ist man dort

pflegeversichert, wo man auch krankenversichert sei. Die Soziale

Pflegeversicherung (bzw. gesetzliche Pflegevorsorge) übernimmt jedoch im Pflegefall nur einen Teil der Kosten. Der Rest muss als Eigenanteil aus eigenen finanziellen Mitteln getragen werden.


Nach den gegenläufigen Diskussionen über den Euro, konnten wir den Finanzminister a.D. von Rheinland/Pfalz Emil Wolfgang Keller zum Thema: Der Euro löst die DM ab, was kommt auf uns zu.“, gewinnen. Hier schieden sich die Geister. Die Europaanhänger sahen die Einführung positiv, viele andere Teilnehmer waren skeptisch. Die Einführung des Euros als Anlass zu nehmen, den Euro sozusagen zu missbrauchen und die Preise ungerechtfertigt zu erhöhen, ist bestimmt kein Verschulden der Einführung des Euros. Das sollte man auseinander halten.

Noch vor seiner offiziellen Einführung als Verbandsbürgermeister hat Wolfgang Bambey bei der Kolpingfamilie Dahn zum Thema: „Entwicklungschancen, Entwicklungsfelder der Verbands-gemeinde Dahn“, referiert Er zeigte verschiedene interessante Perspektiven auf. Von der Erhaltung der Bahn ist man aber inzwischen aber anscheinend abgerückt.

Das leidige Thema: Verkehrsituation im Wasgau hat die Kolpingfamilie fast in jedem Jahr in ihr Programm aufgenommen. Es referierten zu diesem Thema besonders unser Kolpingmitglied und Stadtbürgermeister Manfred Schreiner, aber auch der Bundestags-abgeordnete Dr. Uelhoff.

Der Stadtbürgermeister hat immer wieder, sehr genau die Verkehrssituation aufgezeigt. Die B 427 läuft mitten durch die Urlaubsstadt Dahn. Das ist nicht gerade positiv! Er zeigte großes Verständnis für die Unzufriedenheit der Bürger über die Verkehrssituation. Er zeigte aber auch wiederholt, in vielen jährlich folgenden Informationsveranstaltungen immer wieder auf, dass die Lösung der Verkehrsfrage in der Hauptsache eine Frage der Behörde, der Landesregierung, des Bundes ist, weil es immer noch keine Genehmigungen und keine Finanzierungen gegeben hat. Allerdings gab und gibt es auch örtliche Widerstände von Bürgerinitiativen, Grundstücksbesitzern usw., verspätete Zustimmung der örtlichen Politik zu finanzierbaren Planungen usw. Diese Gründe führten auch immer wieder zu Verzögerungen und irgendwann, war der richtige Zeitpunkt des möglichen Baubeginns versäumt.

Einen großen Raum nahm auch immer wieder das Thema Stadtsanierung, Schaffung von bezahlbarem Baugelände für junge Familien, Schaffung von Arbeitsplätzen in unserer Region ein.

Denn wenn keine Verbesserung zu schaffen ist, wandern immer noch mehr junge, qualifizierte Menschen ab und eine totale Überalterung unserer Bevölkerung, hier in Dahn, im Wasgau, im gesamten Landkreis und in der Stadt Pirmasens schleicht sich langsam und unaufhaltsam bei uns ein.

Obwohl der Stadtbürgermeister dafür nicht die Verantwortung trägt, war bei den vielen anwesenden Bürgern immer wieder der Unmut über die hohen Wasserpreise und sonstigen kommunalen Abgaben zu erkennen.

Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit, vor der Wahl nicht etwas anderes sagen, als nach der Wahl, das waren schon anfangs der 90er Jahre für die Kolpingfamilie Dahn große Probleme.

Zu diesem Themenkreis, geistige Führung und Wertvorstellungen in der Politik, haben wir unseren Landrat Hans Jörg Duppre als Referenten eingeladen. Besonders die Partei mit dem C im Namen muss sich an die ethischen Werte, und an die Wertvorstellungen der christlichen Soziallehre in der Politik halten und nicht nur rein pragmatisch und strategisch vorgehen, um Wahlen zu gewinnen. Diese Werte sind auch für alle Parteien im Grundgesetz festgeschrieben und gelten für alle Parteien.

Landrat Duppre stellte auch 1993, bei einer weiteren Veranstaltung, Perspektiven der Schulpolitik auf. Er zeigte dies exemplarisch an den Schulen der Verbandsgemeinde.

Bei den Veranstaltungen mit unserem Landrat, waren immer auffallend zahlreiche Zuhörer anwesend, auch viele Bürger, die nicht der Kolpingfamilie angehörten.


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