Gottes Wort zu den Menschen gebracht…

Kolping-Evangeliar zu Gast im Kolping-Bezirksverband Pirmasens/Zweibrücken

Das Kolping-Evangeliar des Kolpingwerkes Diözesanverbandes Speyer war vom 27. April bis zum 18. Mai im Bezirksverband Pirmasens/Zweibrücken unterwegs. Der Diözesanverband hatte anlässlich seines 150. jährigen Jubiläums und das dadurch ins Leben gerufene Triennium (3 Jahre Feierlichkeiten: 2013 – 200. Geburtstag von Adolph Kolping, 2014 – 150. jähriges Jubiläum Diözesanverband Speyer und 2015 – 150. Todestag von Adolph Kolping mit Kolpingtag in Köln im September) ein leeres Evangelienbuch auf die Reise durch alle Kolpingsfamilien im Bistum geschickt. Beim Jubiläum hat man auf eine traditionelle Feier bewusst verzichtet, zu Gunsten mehrerer Events, die das Wirken des Verbandes in der Öffentlichkeit darstellen sollen (Familientag, Diözesanversammlung in der Handwerkskammer, Musiktag – der Pilger berichtete). Auch das Evangeliar ist Teil davon. So soll es den Glauben, das Beschäftigen mit Gottes Wort und das Umsetzen dessen im täglichen Leben bei den Kolpingsfamilien und Pfarreien neu ankurbeln.

Das Evangliar machte folgende Stationen: Von der Kolpingsfamilie Saarbrücken-Ensheim her kam es in den Westpfälzer Kolpingbezirk, wo es in folgender Reihenfolge die Kolpingsfamilien erreichte: Zweibrücken, Pirmasens, Dahn und Hauenstein. Von dort aus reiste es zur Kolpingsfamilie Landau weiter. Begleitet wurde das Evangeliar mit einer Trienniums-Kerze, die von Mitgliedern der Kolpingsfamilie Rohrbach getreu dem Motto des Trienniums „Hände bewegen“ mit den eigenen Händen hergestellt wurde. Das Evangeliar war jeweils eine Woche in den Kolpingsfamilien. In dieser Woche wurde auf der rechten Seite das Evangelium des jeweiligen Sonntags eingetragen. Auf der linken Seite konnten die Kolpingsfamilien ihre Gedanken zum Evangelium darstellen. Am Ende der Woche wurde es jeweils in feierlichen Gemeindegottesdiensten vorgestellt und an die nächste Kolpingsfamilie weitergegeben.

Jeder dieser Gottesdienste hatte seine eigenen Intensionen: So sagte in Zweibrücken Pater Pious: "Jesus, der durch das Evangeliar zu uns spricht, will nicht festgehalten werden, sondern er will weiter gegeben werden, von Herz zu Herz, von Familie zu Familie, von Gemeinde zu Gemeinde, bis in alle Ewigkeit." Für die Zweibrücker Kolpingmitglieder war die Aussage „Der Friede sei mit Euch“ aus dem Evangelium zum ungläubigen Thomas entscheidend. Dieser Friede, den Jesus uns schenkt, gilt es im täglichen Leben in den persönlichen und menschlichen Begegnungen umzusetzen. Am Ende des Gottesdienstes wurde das Kolpinglied gesungen. Für die Gemeinde war es ein beindruckendes Erlebnis, als sich die Kolpingschwestern und Kolpingbrüder dabei als starke sowie verbindende Gemeinschaft gegenseitig und ohne Aufforderung an die Hand nahmen. Dies steckte die Gemeinde an, so dass diese spontan mitmachte.

Die Pirmasenser Kolping-Mitglieder folgerten aus dem Evangelium, in dem Jesus die Netze beim Fischfang füllte, folgendes: „Jesus ist in damaliger Zeit seinen Jüngern nach der Auferstehung begegnet, wir wollen heute versuchen durch unser Leben eine Antwort zu geben auf die Begegnung mit ihm, die uns mit Kraft und Hoffnung erfüllt und uns geschenkt wird, indem wir nicht nur an uns denken, sondern auch Schwachen in unserer Gesellschaft helfen.“ Pfarrer Dr. Arendt fügte hinzu: „Jesus bringt uns die Freude, diese Freude resultiert aus der Auferstehung, somit ist unser Leben nicht umsonst, sondern hat einen Sinn und diese Freude der Auferstehung sollen die Christen in die Welt hineintragen und weitergeben. Mit einem Kolping-Evangeliar kann dies geschehen.“

In Dahn erläuterte Pfarrer Erich Schmitt anhand des Evangeliums über den guten Hirten die Gedanken der „Dahner Kolpinger“ zum Evangelium wie folgt: „Jesus ist die Tür, und somit die Verbindung von uns zu Gott und umgekehrt. Durch Jesus wird die Botschaft von Gott erfahrbar. Jesus schenkt uns ein Leben in Fülle, wenn wir ihm nachfolgen, indem wir die Gebote Gottes erfüllen wie beispielsweise barmherzig zu sein zu den Nächsten wie der barmherzige Samariter“. Die Frage, wer der Nächste ist, beantwortet Adolph Kolping so: „Tue Gutes, wo du kannst ohne Ansehen der Person, und wer der Hilfe bedarf, wo du sie leisten kannst, der ist dein Nächster.“ Im Gottesdienst, den viele Kolpingmitglieder aus der ganzen Region sowie Freunde der Kolpingsfamilie besuchten, wurde der familienhafte sowie generationsübergreifende Zusammenhalt und die Herzlichkeit, in der sich Kolpinger begegnen, spürbar.

Im Gottesdienst in Hauenstein verdeutlichte Pfarrer Kästel anhand des Leitsatzes aus dem Evangelium „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ wie wichtig es ist, dass Jesus im Evangelium „unterwegsgebracht“ wird und dass wir Christen, gerade in der heutigen schwierigen Zeit für die Kirche, ein Zeugnis in der Öffentlichkeit abgeben, dass Jesus Christus die wichtigste Wahrheit ist, die die Menschen besitzen. Im Evangeliar zeigten die Hauensteiner Kolping-Mitglieder durch Jesus- und Kolpingzitate sowie durch praktische Beispiele wie dieser Leitsatz im täglichen Leben umgesetzt werden kann. Bevor das Evangeliar den Bezirk verließ, bedankte sich der Vorsitzende Harald Reisel bei allen beteiligten Geistlichen und örtlichen Vorbereitungsteams, die sich bereits Wochen vorher damit beschäftigten, für das gute Gelingen der Evangeliar-Aktion sowie bei den Künstlern, die die Evangelien-Texte und die Gedanken, teilweise auch mit Bildern, perfekt ins Evangeliar übertrugen: Helmut Lauer u. Paul Beyer (Zweibrücken), Elisabeth Fischer u. Walter Rockenmeyer (Pirmasens), Barbara Kerner u. Karin Reisel (Dahn), Pfr. Kuntz u. Hartmann (Hauenstein).

Abschließend berichtete Harald Reisel von tiefengreifenden Glaubens- und Verbandserlebnissen, die im Zusammenhang mit dem Evangeliar erfahrbar wurden. Dass diese Freude und Begeisterung sowie die Ideen aus dem Evangelium heraus für das tägliche Handeln noch lange anhalten, wünschte er sich außerdem.